Was ist die GEKE

Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa

Die GEKE ist die Gemeinschaft der evangelischen Kirchen in Europa. 96 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über dreissig Ländern Europas und Südamerikas gehören dazu. Die GEKE vertritt damit insgesamt rund 50 Millionen Protestanten.

Die GEKE gibt es dank der Leuenberger Konkordie aus dem Jahr 1973. Sie stellt fest: Kirchen dürfen unterschiedlich sein, da sie auf dem Evangelium als gemeinsamer Basis beruhen. Was sich einfach anhört, hatte weitreichende Konsequenzen: Seither darf ein lutherischer Pfarrer auf einer reformierten Kanzel predigen oder eine französische Pfarrerin eine Gemeinde in Deutschland leiten.

Die GEKE (bis 2003 „Leuenberger Kirchengemeinschaft“) hat eine klare Struktur. Eine Vollversammlung bestimmt etwa alle sechs Jahre die Grundlinien der Arbeit. Der 13-köpfige Rat, geführt durch ein dreiköpfiges Präsidium, leitet zwischen den Vollversammlungen die Arbeit, die von der Geschäftsstelle in Wien koordiniert wird.

Mitgliedskirchen

Seit 1973 haben 98 Kirchen die Leuenberger Konkordie als sog. Signatarkirchen unterzeichnet. Sieben methodistische Kirchen gehören der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa aufgrund einer „Gemeinsamen Erklärung zur Kirchengemeinschaft“ an.Durch Zusammenschluss, Auflösung oder Gebietsteilung beträgt die Zahl der real existierenden Kirchen z. Zt. 96 – von den ursprünglich 105 Unterzeichnerkirchen. Von den fünf skandinavischen lutherischen Kirchen, die seit 1973 an der Leuenberger Kirchengemeinschaft als sog. beteiligte Kirchen mitarbeiteten, haben mittlerweile zwei Kirchen (Dänemark und Norwegen) die Leuenberger Konkordie unterzeichnet.

Regionalgruppen

Die GEKE besteht aus 96 Mitgliedskirchen. Um die Zusammenarbeit unter den Kirchen zu stärken und dadurch das Leben der Kirchengemeinschaft zu bereichern, haben sich viele Kirchen zu Regionalgruppen zusammengeschlossen.

  • Nordwestgruppe
  • Südostgruppe
  • Forum der Kirchen der Nordregion
  • Konferenz der Kirchen am Rhein
  • Konferenz der romanischsprachigen Kirchen Europas CEPPLE

    Über die GEKE

    Um Kirchengemeinschaft sein zu können, ist die Auseinandersetzung mit den theologischen Grundlagen kirchlicher Gemeinschaft nötig. International besetzte Lehrgesprächsgruppen beschäftigen sich mit Lehrunterschieden und zentralen Problemen der kirchlichen Gegenwart.

    Die GEKE ist am Puls der Zeit. Mit dem Fachbeirat Ethik und dem Fachbeirat Ökumene hat sie zwei Expertengremien, die sie zu wichtigen kirchlichen und politischen Entwicklungen sprachfähig machen und die Position der Kirchen in die politischen und zivilgesellschaftlichen Kanäle einbringen.

    Kirchengemeinschaft geschieht in der Begegnung von Menschen protestantischer Konfession aus kulturell und kirchlich verschiedenem Umfeld. In Konsultationen und Tagungen bietet die GEKE einen Rahmen, in dem sich solche Begegnungen vollziehen.

    Kirchengemeinschaft muss vor Ort verwurzelt sein. Innerhalb der GEKE wird dies durch die Regionalgruppen geleistet, die jeweils einen Teil der Mitgliedskirchen zusammenfassen. Sie leisten grenzüberschreitende Zusammenarbeit, verankern die GEKE in ihrem Kontext und bringen die spezifischen Erfahrungen der Regionen in die Arbeit der GEKE ein.

    Die GEKE sagt etwas aus. Für die Ökumene hat sie wichtige Impulse gebracht. Mit der Studie „Die Kirche Jesu Christi“ wurde erstmals eine gesamtevangelische Lehre von der Kirche formuliert. Die Folgestudie „Kirche und Israel“ hat diese Lehre dann für das Verhältnis von Christen und Juden fruchtbar gemacht. In den letzten Jahren sind wichtige Aussagen zur Entscheidungsfindung in ethischen Fragen und zum missionarischen Auftrag der Kirchen hinzugekommen.

    Die GEKE setzt Zeichen. Präsidium und Rat haben in den letzten Jahren wiederholt pointiert eine evangelische Position in wichtige gesamtgesellschaftliche Diskussionen eingebracht. Dazu zählen der europäische Einigungsprozess, die Menschenrechte, der interkulturelle Dialog, die Frage nach einem „gerechten Krieg“ sowie die Religions- und Meinungsfreiheit.

    Die GEKE ist Kirchengemeinschaft. Mit der Unterzeichnung der Leuenberger Konkordie verpflichten sich die Mitgliedskirchen zum „gemeinsamen Zeugnis und Dienst“ und arbeiten gemeinsam daran, sich trotz der bestehenden Unterschiede einander anzunähern, wo immer dies möglich ist.

    Die GEKE ist Gottesdienstgemeinschaft. Die Kirchen feiern gemeinsam Gottesdienst und Abendmahl, sie anerkennen Taufe und Ordination. Sie tauschen sich über ihre liturgischen Traditionen aus. Und sie singen aus dem gemeinsamen europäischen Gesangbuch der GEKE „Colours of Grace“.

    Die GEKE ist die gemeinsame Stimme der Protestanten. Viele Mitgliedskirchen sind Minderheitskirchen, die unter teils schwierigen Bedingungen ihren Auftrag wahrnehmen. In einem sich verändernden Europa stärkt und vereint die GEKE die Stimme der Protestanten gegenüber den politischen Institutionen in Europa.